Dress Code – Das Spiel mit der Mode

Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn

COMME des GARÇONS / Rei Kawakubo, Spring/Summer 2018, Collection of The Kyoto Costume Institute, photo by Takashi Hatakeyama

DRESS CODE – Das Spiel mit der Mode

von Karin Wahl

21. Mai bis 12. September 2021

Endlich mal wieder in eine Ausstellung gehen und das fast ohne Einschränkungen. Ja, auftanken, das brauchen wir wohl gerade alle. Dies ist eine sehr spannende Ausstellung bei der spielerisch unser Umgang mit Kleiderordnungen und tradierten Kodierungen hinterfragt wird. Es gibt begleitend verschiedene Fragestellungen die auch mich des Öfteren zum Nachdenken gebracht haben. Gezeigt wird internationale Mode als Spiegel von Gesellschaft und Individuum. Themen, wie Authentizität oder Markenfetischismus werden mit Exponaten inhaltlich systematisiert und visualisiert. Ob Designerkleid oder Jeans, Anzug oder Jogginghose, Strickpullover oder Uniform – jede Kultur, Gesellschaft und Gruppe hat ihre eigenen Dress Codes.

Besonders beeindruckt hat mich die Auswahl der Exponate. Es werden Stücke gezeigt von Designer*innen wie Armani, Burberry, Chanel, Comme des Garçons, Martin Margiela, Issey Miyake, Vetements oder Vivianne Westwood mit zeitgenössischer Kunst von Keizo Motoda, Tom Sachs, Cindy Sherman, Oliver Sieber, Juergen Teller oder Kyoichi Tsuzuki.

Hier mal ein paar Fotos aus der Ausstellung: 

Zur Info: Sollte mir jemand sagen ich darf mir was aussuchen, wäre es übrigens dieses Kleid von Moschino.

Und dann wieder mein persönliches Highlight: Die Fotoinstallation des Holländers Hans Eijkelboom, den ich schon auf der Dokumenta gesehen hatte. Seit 25 Jahren verbringt er seine Zeit in Fußgängerzonen und porträtiert Passanten um sie hinterher in Kategorien einzuteilen. Hier wird einem vor Augen geführt, dass jeder in irgendein Muster passt. Das Interessante dabei ist, die Jahreszahlen dazu zu lesen. Ploppte ein neuer Modetrend auf, hat sich dies sofort in den Einkaufsstraßen bemerkbar gemacht. Gezeigt werden hier auch neue Aufnahmen, die zum Teil in 2020 gemacht wurden.

Zu all dem gab es noch ein Fashion-Lab mit einem Smart-Mirror vor dem man aktuelle Modekreationen von hiesigen Designern virtuell ausprobieren konnte und eine Vending Machine aus der man sich Designer T-Shirts ziehen konnte, die exklusiv für die Ausstellung entworfen wurden.

Übrigens eine Ausstellung des National Museum of Modern Art, Kyoto, und des Kyoto Costume Institute in Kooperation mit der Bundeskunsthalle.

Also, wenn ich jemanden Lust gemacht habe, diese Ausstellung auch zu besuchen, dann viel Spaß dabei!