Die Stadt der Zukunft

Rid Stiftung von links nach rechts: Robert Waloßek (GF Bettenrid), Prof. Klaus Gutknecht, Michaela Pichlbauer (Vorständin Rid Stiftung), Dr. Frank Danzinger

Ein Beitrag von Angelika Frank

Im Rahmen des Münchner Stiftungsfrühlings lud am 28. März die Rid Stiftung zur Diskussionsrunde bei Bettenrid ein.

Professor Klaus Gutknecht (elaboratum-New Commerce Consulting) und Dr. Frank Danzinger (Fraunhofer Institut IIS Nürnberg) warfen einen Blick auf den digitalen Einzelhandel in der Stadt der Zukunft.

Prof. Gutknecht startete mit einer provokanten Frage:

„Warum brauchen wir den Einzelhandel überhaupt noch? Und wenn ja, welche neuen Wege muss er in Zeiten der Digitalisierung gehen?“

An Hand eines ‚Digitalisierungs-Strudel‘ dokumentierte der Einzelhandelsexperte die Schnelligkeit der Entwicklung. Die Branchen ‚Technologie‘ und ‚Medien‘ befinden sich fast im Zentrum, der Retail steht bereits an dritter Stelle.

Umso dringlicher müssen alternative Lösungsansätze ausprobiert werden, um den aktuellen Geschäftsaufgaben, sowie den Ertrags- und Frequenzproblemen der Innenstädte entgegenzuwirken.

Gutknecht und Danzinger zeigten auf, dass der Händler auf dem Weg der Kundenansprache immer mehr digitale Kontaktpunkte nutzen kann.

Auch das Thema Augmented Reality hilft dabei, zum Beispiel in Form virtueller Ansprechpartner. Sie sorgen für Aufmerksamkeit und werden gerne fotografiert. Auch in puncto Feedback kommen sie immer häufiger erfolgreich zum Einsatz. Fachmännische Beratung können Sie noch nicht ersetzen, allerdings steht diese Entwicklung erst am Anfang.

‚Paul‘ ist bei der Elektrofachkette Saturn ein vielzitierter ‚Mitarbeiter‘.

Und wie wird die Stadt der Zukunft aussehen?

Dazu stellten die Diskussionsleiter Forschungsbeispiele der Autobauer vor.

Die Daimler AG prognostiziert für die ‚Smart City‘ eine völlig neue Belegung des Innenstadtraumes, in der auch der Luftraum intensiv frequentiert wird.

„Kann eine Stadt überhaupt digital erbaut werden?,“ Fragen, mit denen sich Fachleute auseinandersetzen.

Dazu dienen auch Pilotprojekte zum Thema digitale Einkaufstadt, die 2018 in Coburg, Günzburg und Pfaffenhofen getestet wurden.

Josephs in Nürnberg, ein offenes Innovationslabor, gibt den Besuchern die Möglichkeit aktiv an der Entstehung und Verbesserung von Innovationen teil zu nehmen und damit an Entwicklungsprozessen mitzuarbeiten.

Angebote wie ‚click & collect‘ werden immer besser angenommen.

Die Preissensibilität und die Verfügbarkeit spielen eine wichtige Rolle bei der Kundenakzeptanz. ‚Same day delivery‘ ist dagegen weniger relevant.

Die beiden Retail-Experten empfahlen ein professionelles Experimentieren als Strategie, ähnlich wie bei Amazon, wo Ausprobieren Teil der Erfolgsgeschichte ist.

Vier Entwicklungsfelder digitalen Handelns wurden empfohlen:

  1. Digitale Technologien brauchen Wissen, echte Handelserfahrungen und ein Einbetten in den stationären Handel.
  2. Digitalisierter Handel muss den Menschen ins Zentrum stellen.
  3. Handel und Städte müssen experimentieren lernen.
  4. Lokale Einzelkämpfer müssen Team-Spieler werden.

https://rid-stiftung.de/

Digitale Erfolgsbeispiele:

https://www.graf-dichtungen.de

https://www.reidl.de/

https://umdiewurst.de/

https://www.josephs-service-manufaktur.de/